Vorstellung Toyota GR Supra
17.05.2019 - Übertriebene Hektik kann man den Entwicklern bei Toyota nun wirklich nicht vorwerfen. Im Jahr 2002 verschwand der Sportwagen-Klassiker Supra aus der Modellpalette, und nach 17 Jahren steht jetzt der Nachfolger bei den Händlern, der in Zusammenarbeit mit BMW entstand. Bei der Entwicklung des Coupés nutzten die Toyota-Ingenieure zwar viele Gene des Z4, arbeiteten aber unabhängig von ihren Münchener Kollegen an einem eigenständigen Modell. Gebaut wird der „japanische“ Sportler wiederum bei Magna in Österreich, und so mutiert der Supra zu einem echten Globetrotter.

Toyota GR Supra
Foto: Auto-Medienportal.Net/Toyota
Im Gegensatz zum BMW Z4 kommt der Toyota als Coupé auf den Markt und wird zunächst ausschließlich von einem BMW-Turbo-Sechszylinder angetrieben. Eine offene Version ist nicht geplant. „Wenn sie offen fahren wollen, müssen Sie sich einen Z4 kaufen“, erklärt Supra-Chefingenieur Tetsuya Tada die japanisch-bayerische Zusammenarbeit. Die auffällige Karosserie orientiert sich an den verschiedenen Studien, mit denen die Japaner seit 2012 über die internationalen Automessen zogen. Auch der legendäre 2000GT steuerte einige Styling-Anleihen bei. Beim Design griffen die Japaner tief in die Kiste der Sportwagenelemente und spendierten dem Supra die Frontpartie dominierende LED-Scheinwerfer, wuchtige Lufteinlässe, ausladende Radhäuser und natürlich den unverzichtbaren Heckspoiler sowie zwei dicke Endrohre.
Der Supra hört offiziell auf die Modellbezeichnung Toyota GR Supra, wobei das „GR“ für die Motorsportabteilung Gazoo Racing steht. Gazoo wiederum lässt sich frei mit Sportgarage übersetzen. In Zukunft sollen die sportlichen Toyota-Modelle unter diesem Markenzeichen angeboten werden. Seit einiger Zeit arbeitet Toyota bereits an der von Konzernchef Akyo Toyoda verordneten neuen Ausrichtung, mehr Emotionen und Dynamik in die Modellpalette zu packen. Der Hobbyrennfahrer ließ es sich nicht nehmen, selbst die ultimative Abnahmefahrt auf der von ihm geschätzten Nordschleife zu absolvieren.
Während die Außenhaut vollkommen eigenständig gestaltet ist, wird die Verwandtschaft zum BMW im Innenraum deutlicher sichtbar. Zwar gaben sich die Kreativen in Japan Mühe, einige Details neu zu gestalten, doch spätestens der Infotainmentbildschirm, der Wählhebel für die Acht-Gang-Automatik und der i-Drive-Regler verraten die „Bavarian Connection“. Allerdings sitzen Fahrer und Passagier dank der hervorragenden Sportsitze im Supra deutlich sportlicher als im BMW, und die beiden Ausbuchtungen im Dach ermöglichen wesentlich großzügigere Raumverhältnisse. Großgewachsene Zeitgenossen passen problemlos in den Toyota. Beim Gepäckabteil verzichteten die japanischen Entwickler auf eine Trennwand hinter den Sitzen, so dass der Zugriff zum (kleinen) Gepäck von innen möglich wird. Insgesamt passen nach VDA-Norm 290 Liter in das Abteil.